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Die Geschichte von Tharik


oder Tharik und die Frage nach dem Sinn des Lebens

Einst, es war kurz nach der Zeit des Falls von Styphon, lebte ein junger und wissensdurstiger Adept der Priester Kym'nark-mars mit Namen Tharik. Er war schon in jungen Jahren in den Drachenorden eingetreten und hatte schon vieles gelernt, so daß seine Prüfung zur Priesterschaft des Ordens nun auch bald bevorstehen sollte.

Ein Teil dessen, was ein Priester an Wissen ansammeln muß, um sich Kym'nark-mar würdig zu erweisen, lernt ein Priester auf langen Wanderschaften. So ging auch Tharik auf seine Wanderung und sah viele Dinge, die er zunächst nicht gleich verstand, die sich im aber nach mal längerem und mal kürzerem meditieren doch erschloßen.

Jedoch blieb ihm, bei allem was er erlebte stets eine Frage unbeantwortet, die Frage nach dem Sinn des Lebens.

So entschied er sich, als es Zeit war seine Reise zu beenden, in die Ordensburg zurückzukehren und seinen Lehrmeister diese eine Frage zu stellen, in der Hoffnung dieser könne ihm die ersehnte Antwort geben.

Als er seinem Lehrmeister nun die Frage stellte, die sich schon langsam wie ein verzehrendes Feuer in ihm ausbreitete und deren Beantwortung er einfach nicht mehr erwarten konnte, schmunzelte dieser nur über die Ungeduld seines Schülers.

Ohne ein Wort zu sagen entschwand er, mit einem viel- und gleichzeitig auch nichtssagendem Lächeln im Gesicht.

Nach einer für Tharik geradezu unermeßlich langen Zeit kam sein Lehrmeister mit einer kleinen Schriftrolle zurück. Ohne ein Wort zu sagen, überreicht er Tharik die Schriftrolle und ging wieder.

Sollte das die so ersehnte Lösung der Frage sein ?

Tharik´s Mund wurde trocken, und trotz seiner großen Neugier wagte er es kaum die Schriftrolle zu öffnen.

Für ihn schien es wie ein Blick in die Pläne des WEIßEN DRACHEN selber zu sein.

Nach langen, bangen Minuten siegte endlich das Verlangen nach Erleuchtung und er erbrach das Siegel der Schriftrolle und begann zu lesen.

Doch was war das ? Es war nicht die Erklärung, was der Sinn des Lebens denn nun sei, sondern die Einladung an Tharik nun seine Prüfung zum Priester zu absolvieren.

Tharik war enttäuscht und geehrt zu gleich, denn noch nie hatte ein so junger Adept die Prüfung abgelegt und er war überrascht, daß sein Lehrmeister ihn schon für würdig hielt. Zwar quälte ihn das Verlangen endlich zu erfahren, was der Sinn des Lebens ist, aber dennoch schaffte er es sich zu sammeln und für die bevorstehende Prüfung vorzubereiten.

Als er vor die Priester trat, hatte er keine Angst und seine Gedanken waren alle nur noch auf Kym'nark-mar und die vielen alten Schriften fixiert.

Nun war es soweit und die Priester erhoben sich und stellten dem Prüfling die Prüfungsaufgabe und die Bedingungen unter denen sie erfüllt werden mußten.

Tharik´s Aufgabe bestand aus der Beantwortung einer einzigen Frage : WAS IST DER SINN DES LEBENS !!!

Die Priester hatten beschlossen, daß es die beste Möglichkeit die Würdigkeit Tharik´s zu prüfen, wenn er diese Frage selber beantworten mußte. Er sollte dafür solange Zeit bekommen, bis er die Lösung gefunden hatte und wenn dies sein ganzes Leben dauern sollte.

In diesem Moment war Tharik nicht erschrocken und auch nicht verblüfft, daß einzige was er fühlte war die Anwesenheit Kym'nark-mars, der seinen Schüler mit wissenden Augen betrachtete.

Tharik machte sich sofort an die Arbeit. Er überlegte kurz, wo er nach der Antwort suchen sollte und schnell kam er zu dem Schluß, daß er sie nicht in der Ordensburg würde finden können.

Also machte er sich wieder auf Wanderschaft, aber diesmal legte er den Wappenrock und all seine Habe ab.

Er ging so hinaus in die Welt, wie die Drachen ihn geschaffen hatten, denn nur reinem Herzens und mit freiem Geist kann man die Wunder der Drachen verstehen.

Nach einiger Zeit traf er auf eine Gruppe von Wegelagerern, die ihn verhöhnten und ihn schlugen, verärgert darüber, daß sie ihm nichts rauben konnten. Aber wie durch ein Wunder töten sie ihn nicht, sondern ließen ihn geprügelt liegen.

Als Tharik sich wieder einigermaßen besser fühlte setzte er seinen Weg fort und er fragte sich, warum diese Männer so garstig zu ihm waren und warum sie nicht getötet hatten.

Wie er so grübelte und weiterwanderte, traf er auf einen Bettler, der sich am Wegesrand niedergelassen hatte, um eine ärmliche Mahlzeit zu sich zu nehmen. Der arme alte Mann sah auf und erkannte die Verletzungen, die Tharik durch die Wegelagerer erhalten hatte. Der Bettler sprang auf und eilte Tharik entgegen. Als er ihn erreicht hatte zerriß er seine Kleidung und verband die Verwundungen Thariks. Er bat ihn sogar noch bei ihm Platz zu nehmen und das kärgliche Mahl mit Ihm zu teilen.

Tharik stärkte sich so ein wenig und machte sich dann wieder auf die Suche nach dem Sinn des Lebens, wobei Ihm nun der alte Mann nicht mehr aus dem Kopf ging. Er fragte sich, warum der Alte das wenige was er hatte, was vermutlich nicht mal für ihn selber reichte auch noch mit einem Fremden teilte. Diese Warmherzigkeit eines Mannes, der augenscheinlich nur die Schattenseiten des Lebens kannte, rührte ihn sehr.

Am Ende des Weges erreichte Tharik einen kleinen Bauernhof. Die Bauern, es waren zwei Brüder, waren sehr freundlich und boten ihm gleich an, daß er bei ihnen als Knecht arbeiten dürfe, bis er weiterziehen wolle.

Tharik nahm an und arbeitete fleißig und hart. Tagsüber arbeitete er auf den Feldern und nachts schrieb er seine Gedanken und Schlußfolgerungen auf.

Tage kamen und Wochen gingen. Als es im Sommer zu einem großen Unglück kam. Das Bauernhaus fing durch einen dummen Zufall Feuer. Alles brannte nieder, sogar die Felder, die sehr trocken waren weil es lange nicht geregnet hatte, wurden durch das Feuer zerstört. So waren die Brüder über Nacht verarmt.

Tharik blieb aber trotzdem in der Nähe der Brüder, in der Hoffnung nun die Antwort zu finden, nach der er so lange schon suchte. Er sah mit an wie der eine der Brüder völlig verbitterte über diesen Verlust und zu einem grießgrämigen Mann wurde, der schnell dazu bereit war, andere zu bestehlen und zu berauben.

Der andere Bruder hingegen packte seine Sachen und versuchte sein Glück in der nächsten Stadt, wo er zunächst als Bettler lebte aber dann recht bald wieder auf die Beine kam und in einem großen Gutshof als Knecht Arbeit fand. Als sein Bruder wegen eines Diebstahls gefaßt und verurteilt wurde und in den Kerker gesperrt wurde, sammelte er all sein Hab und Gut zusammen, gab seine Stellung auf und wanderte in die Stadt, wo sein Bruder eingesperrt war. Er bezahlte mit seiner letzten Habe die Schulden und die Strafe für seinen Bruder, ohne daß dieser wußte, wer für ihn bezahlt hatte und verließ die Stadt wieder, um woanders wieder von neuem anzufangen.

Sein Bruder jedoch nutzte die Freiheit zu einem überfall, bei dem er ums Leben kam.

Tharik trug all diese Informationen zusammen und er versuchte zu verstehen, was passiert war !

Aber er konnte einfach nicht nachvollziehen, warum das Leben der Brüder so unterschiedlich verlaufen war, wo doch beide das gleiche durchgemacht hatten.

Er entschied sich in den nächsten Tempel zu gehen und zu beten, endlich das Gesehene zu verstehen. Vergessen war die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Nach vielen Stunden Gebet schien Tharik in Trance zu fallen und er sah Kym'nark-mar in seiner ganzen weißen Pracht. Der Drache sprach: WARUM VERSTEHST DU DENN NICHT WAS GESCHEHEN IST ?

SIEH, WIR HABEN EINEN PLAN FüR JEDEN VON EUCH MENSCHEN, EINEN PLAN, DER ZU KOMPLIZIERT IST, ALS DAS IHR IHN VERSTEHEN KöNNT. ABER ES IST NICHT SO, Daß WIR ENTSCHEIDEN WAS IHR TUT.

DAS SEI MEINE ANTWORT UND NUN GEHE UND VERSTEHE !

Tharik erwachte mit zittrigen Beinen aus seiner Trance und plötzlich war ihm alles klar. Die ALTEN DRACHEN hatten einen Plan, für das Leben eines jeden Menschen, aber es ist die Entscheidung eines jeden Einzelnen seinen Weg in diesem Plan zu finden. Ab und zu liegt eine Prüfung auf dem gewählten Weg und deren Ausgang bestimmt den weiteren Weg.

Nun brannte wieder die Frage in ihm, derenwegen er soweit gereist war und plötzlich erkannte er die Antwort darauf.

Er reiste zurück zur Ordensburg und bestand seine Priesterprüfung mit Auszeichnung und wurde zum jüngsten Priester geweiht, den der Drachenorden je hatte und vermutlich haben wird.

Verzeiht meine Brüder und Schwestern aber diese Geschichte endet hier und es wäre sicher nicht im Sinne des WEIßEN DRACHEN wenn ich die Antwort die Tharik den Priestern gab auch noch erzähle.

Macht euch auf eure Reise und wer weiß, vielleicht bekommt ihr ja dieselbe Prüfung wie Tharik.

mitgebracht aus der Ordensburg im Osten von

Alan, Krieger des Drachenordens