Willkommen Mitglieder Geschichten und Legenden Lieder Gebete Kalender Forum Drachenorden Intern Fotos Impressum | Diese Geschichte wurde einem unserer Ordensmitglieder zugetragen, und es besteht die Überlegung, ob es sich dabei um ein Schwert des Apepi handeln könnte. Ich war auf Wanderschaft weit im Westen der Mittellande, kurz vor dem großem Meer. Meine Reise führte mich durch Tarascon ein kleines Dorf in der Grafschaft zu Fandora in Zarorien. Als ich dort ankam herrschte dort eine panische Aufregung, viele Männer bauten in Windeseile ihre Zelte ab und packten hektisch ihre Sache. Sie waren kreidebleich und rannten wie von Hornissen gestochen hin und her. Ich fragte einen der Männer was passiert sei, doch er stotterte nur irgend etwas von Wald, Dämonen oder Geistern, und rannte eilig weiter. So ging ich dann ins Wirtshaus um mehr über die Gerüchte zu erfahren, doch der Wirt konnte mir nicht viel sagen. Die Männer waren Holzfäller die den Wald eben machen sollten, um dort eine Festung für den jungen Grafen zu bauen. Er schickte mich zur Zarah der Kräuterfrau, da sie den Wald am besten kennen würde. Zarah wohnte in einer kleinen Hütte am Rande des Dorfes. Ich ging hinein und traute meinen Augen nicht. Die von außen so verfallen wirkende Hütte, war von innen groß und geräumig. Kleine Bäume und Kräuter wuchsen aus Boden und Wänden, außerdem duftete es wunderbar... In jeder Ecke der Hütte anders. Hinter der Theke stand eine Dryade. Langes graues Haar wallte um ihr freundliches Gesicht und ihre Augen spiegelten ihr hohes Alter wieder.
"Seht mich nicht so ungläubig an!", sagte die alte Frau, vor der ich mein Erstaunen nicht verbergen konnte. "Es ist so! überzeugt Euch selbst, beobachtet den Wald doch heute Nacht; vom Hügel aus kann man ihn sehr gut sehen und Ihr müsst das Dorf nicht verlassen."
Und als hätte sie meine Gedanken gelesen sah sie mich an und sagte: "Nun da Ihr morgen gleich nach Sonnenaufgang in den Wald gehen wollt, nehmt diesen Ring. Er wird Euch den Blick öffnen für das Besondere." Sie nahm den Ring von ihrem schlanken Fingern und steckte ihn mir auf. Zu meiner Verwunderung passte der Ring, als wenn er eigens für mich gefertigt worden wäre. Da die Dämmerung bevorstand, ging ich hinaus um den Wald zu beobachten. Misstrauisch saß ich auf dem Hügel und beobachte den Wald und die Dunkelheit. Und tatsächlich nach einer Weile, so schien es mir, wurde der Wald tatsächlich kleiner. Oder hat mir meine Phantasie einen Streich gespielt? Ich sehe direkt noch mal genau hin doch ich konnte nichts mehr erkennen so dunkel war es auf einmal um den Wald herum. Ich sah in die andere Himmelsrichtung, und konnte das Meer, welches noch Stück weiter entfernt war als der Wald, klar und deutlich sehen. Dort war die Dunkelheit längst noch nicht so weit fortgeschritten als um den Wald herum. Auch in die anderen Himmelsrichtungen gesehen, war es heller. Da ich den Wald nicht weiter beobachten konnte, nahm ich mir ein Zimmer in der Taverne. Am nächsten morgen gleich nach dem Frühstück ging ich in den Wald. Doch vor Aufregung war ich nicht fähig viel zu essen. Auch der kleine Bissen Brot, den zu essen ich mich gezwungen hatte, schien jetzt noch, als ich mich bereits auf dem Weg befand, fest in meinem Halse zu stecken. Mit jedem Schritt den ich tat, rückte der Wald näher und näher gleichsam wuchs die Angst in mir. Was würde mich erwarten? Auf was würde ich treffen? Werde ich je wieder aus diesem Wald heraustreten? Als ich lange über diese Fragen nachdachte, wurde mir plötzlich gewahr, dass ich mich bereits im Wald befand. Wollte ich in dem Moment als ich es bemerkte sofort wieder herausrennen, so wurde mir bewusst, dass meine Angst, die mich plagte, wie weggeblasen war. Ich verspürte vielmehr eine seltsame Geborgenheit, die mich gänzlich umschloss. Ich setzte meinen Weg durch den Wald fort und stellte fest, dass die alte Frau in der Wahl ihrer Worte nicht übertrieben hatte. Nie zuvor sah ich einen Wald wie diesen, voll mit allen Gewächsen, die man sich nur erträumen kann. So viel Leben.... Erfasst von dieser übermacht von Eindrücken die mich übermannte merkte ich nicht, dass der Ring, der sich an meinem Finger befand zu rutschen begann. Mit jedem Schritt sich dem Unausweichlichen nähernd. Dann fiel der Ring und noch ehe er den Boden berührte flog eine Elster heran angezogen, von dem magischen Glanz und fing ihn mit ihrem Schnabel, als ob sie es gewusst hätte. Fluchend auf die diebische Natur der Elster rannte ich hinter ihr her, tiefer in den Wald hinein, als ich mich plötzlich auf einer Lichtung wiederfand. Die Elster setzte sich frech auf den einzigen Baum der auf der Lichtung stand. Dieser Baum, es war eine alte Eiche, die noch älter zu sein schien als die ältesten Bäume des Waldes. Wider ihre Natur ließ die Elster den Ring fallen und kurz bevor der Ring den Boden berührte ward alles still und der Ring hielt im Fall inne... Plötzlich ward die Lichtung erhellt durch ein grünliches Leuchten. Ich blickte umher, doch der Ursprung des Leuchtens blieb mir zunächst verborgen. Als ich wieder zu dem Baum blickte, sah ich ein großes Schwert schwebend in der Luft. Doch das Schwert schien nicht aus Stahl zu sein, denn auch es schimmerte grünlich. Neugierig trat ich näher und sah, dass das Licht der Sonne es zu durchdringen vermochte. Von diesem Schwert ausgehend erhob sich ein grüner Regenbogen in den Himmel, wo er in den Wolken verschwand... Als ich näher trat sah ich, dass sich um die Parierstange des Schwertes ein grüner Drache wand, der aussah als ob er sich jederzeit von dem Schwert lösen und in den Himmel empor steigen könnte. Erfüllt von der Begierde dieses Schwert zu berühren streckte ich meine Hände aus. Doch als meine Finger den Griff umklammern wollten verschwand das Schwert und der Ring fiel zu Boden. Hatten mir meine Sinne wieder nur einen Streich gespielt, oder hatte der Drache mir tatsächlich zugezwinkert als ich das Schwert zu berühren ersuchte? Nun jetzt, wo ich hier sitze und die Geschehnisse nochmals überdenke vermag ich auch jetzt keine Antwort auf diese Frage zu finden. Fühlte ich mich dem Ring, den ich von der alten Frau erhielt seinerzeit so verbunden, so fremd und unnatürlich kommt er mir jetzt an meinem Finger vor. Als ob wir nicht füreinander bestimmt sein würden... |